Ventildeckeldichtung wechseln

Aus Golf 1 und Golf Cabrio Wiki
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Dieser Artikel betrifft:
Modell: alle
Motor: alle Einspritzer
Baujahr: alle
Sonstiges: -

Einleitung

Zu beachten ist, dass es zwei unterschiedliche Dichtungen gibt; eine Korkdichtung und Gummidichtung, die den Ventildeckel und den Zylinderkopf abdichten. Je nach Dichtung müssen andere Stehbolzen verwendet werden. Diese Beschreibung hier wird anhand einer Gummidichtung erklärt. Die Meinungen zu den Dichtungen teilen sich, die einen schwören auf Gummi, die anderen auf Kork.


Teilenummer / Preis

  • 026 198 025 C (Dichtungssatz fuer Zylinderkopfhaube / Gummi)
  • Kostenpunkt um die 20 Euro direkt bei VW
  • Im Zubehörladen gibt es die billiger, man sollte aber Elring oder Reinz wählen. Hier sind direkt auch zwei Versionen neuer Stehbolzen bei.
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Ausbau

Vollständiger Ventildeckel:

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Der Ausbau ist recht simpel; man muss pro Seite je vier Muttern mit einem 10er Schlüssel/Nuss vom Deckel lösen. Zwei davon sind komplizierter zu lösen, bei Fahrzeugen mit eingebauter Kaltlaufregelung (KLR) muss man zuerst die beiden Schläuche lösen, die an einem Verteiler an einem der Stehbolzen befestigt sind (Achtung! Merken, wo welcher Schlauch sitzt!), danach kann man auch diese Schraube lösen und die Verbindung vom Deckel abschrauben. Die andere Mutter sitzt direkt unter einem Bügel mittig vom Deckel, sodass man diesen Bügel zuerst entfernen muss. Einmal die Schraube direkt auf dem Deckel mit einem 10er Schlüssel lösen und die andere Schraube dahinter ebenfalls abschrauben.

Eine von zwei zu lösenden Schrauben des Bügels:

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Danach kommt man auch an die letzte Mutter heran, um den Ventildeckel und den darunter liegenden Ölabweiser komplett abzunehmen. Wenn man dann die Dichtung rausgenommen hat, sollte es so aussehen:

Abgebauter Ventildeckung und Ölabweiser:

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Vorsichtshalber sollte man dann die Öffnung abdecken, damit keine Fremdkörper in den Motor gelangen können. Eine Plastiktüte reicht vollkommen aus. Bei dem Wechsel von einer Kork- auf eine Gummidichtung müssen in jedem Fall die Stehbolzen gewechselt werden. Das Herausdrehen ist meist mit dem einfachen Kontern zweier Muttern nicht getan; hier muss zu einer Gripzange oder sogar zu einem Spezialwerkzeug ("Stehbolzen Ausdreher M6") gegriffen werden. Dies wird mit einer Ratsche verwendet und ist eine gute Investition.

Da man nun den Ventildeckel und die Plastikabdeckung in der Hand hält, kann man diese auch gleich reinigen, da sich besonders bei Kurzstrecken sehr leicht “Ölschleim” bildet (Gemisch aus Öl und Wasser), diese mit warmen Wasser auswaschen.

Ölschleim im Ventildeckel und Ölabweiser:

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Vorsicht: das Abwasser darf nicht in die Umwelt gelangen!


Einbau

Der Einbau ist nicht viel schwerer; die Schritte müssen nur rückwärts gemacht werden. Bei der Verwendung einer neuen Gummidichtung müssen die Stehbolzen eingeschraubt werden. Diese sollten nicht zu fest angezogen werden, da das Gewinde im Zylinderkopf aus Aluminium ist. Nun setzt man die neu erworbene Dichtung ein (hier eine Gummidichtung), diese haben mittlerweile einen Metalleinsatz in den Löchern für die Stehbolzen, somit kann die Dichtung nicht beschädigt werden wenn man die Schrauben zu fest anzieht (ausser man übertreibt es maßlos). Generell sollten die Schrauben mit 10 Nm und schneckenweise (von innen nach außen) angezogen werden, sodass sich der Deckel nicht verziehen kann.

Also die Dichtung (trocken) einsetzen - hier kann man eigentlich nichts falsch machen, da die Dichtung nur in eine Richtung hineinpasst. Vorher sollte man noch mit einen Küchentuch einmal um den Kopf gehen und Dreck von der Auflagefläche der Dichtung entfernen, damit die Dichtung gut abschließen kann.

Eingesetzte Gummidichtung:

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Ist diese eingesetzt, so kann man den Deckel schon wieder drauf setzen. Dazu die Zigarre hochhalten und den Deckel darunter schieben, dann sollte der Deckel ohne Probleme in die Stehbolzen passen.

Aufgesetzter Ventildeckel:

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Wie man auf dem Bild erkennen kann, habe ich den Ventildeckel gleich lackiert. Dazu im ausgebauten Zustand einfach mit einem Bürstenaufsatz für die Bohrmaschine alles sauber abgeschliffen und drei mal mit schwarzen Auspufflack lackiert, die Löcher für die Schrauben natürlich abgeklebt. Im Vergleich zu vorher sieht es doch viel besser aus.

Um die Sache nun zu vollenden, müssen noch die zwei Leisten auf den Deckel anbringen (falls man den Deckel lackiert hat, sollte man auch diese beiden Leisten lackieren). Sind die Leisten aufgesetzt, so kann man nach und nach alle Muttern wieder auf die Stehbolzen schrauben und letztendlich mit 10 Nm und schneckenweise festziehen. Ich habe neue Unterlegscheiben und Muttern aus Edelstahl verwendet.

Im Großen und Ganzen kann diese Arbeit in einer Stunde erledigt werden. Falls man lackiert sollte man mehr einplanen, da die einzelnen Lackschichten trocknen müssen.

Wenn dann wieder alles zusammengebaut und fest ist, sollte es so aussehen:

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Referenzen & Weblinks