G60-Motorkabelbaum an 2H-Zentralelektrik oder andere ZE anpassen

Aus Golf 1 und Golf Cabrio Wiki
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Dieser Artikel betrifft:
Modell: alle
Motor: 2H / PG
Baujahr: alle
Sonstiges: -

Einleitung

Diese Anleitung beschreibt die Anpassung des G60-Motorkabelbaums an die Zentralelektrik des 2H.

Insgesamt muss man feststellen, dass man sich auf die Kabelfarben bei VW nicht grundsätzlich verlassen sollte, sodass ein nachträgliches Durchmessen der Kabel aus Sicherheitsgründen immer zu empfehlen ist. Dazu schnappt man sich einfach ein handelsübliches „5-Euro-Messgerät“ wie z. B. dieses hier:

Multimeter.jpeg

...und stellt es auf Ohm-Messung ein (am Besten auf den niedrigsten Wert) oder, wenn das Teil das hat auf DIODEN-Messung. Ziel soll es nur sein, zu erkennen, ob zwischen dem einen und dem anderen Ende des Kabels ein Durchgang besteht. Wenn die Mess-Art eingestellt ist, zeigt das Display „nix“ an, wenn man dann beide Messspitzen zusammenhält zeigt das Display „irgendwelche Zahlen“ an; das bedeutet dann, dass eine Verbindung zwischen beiden Messspitzen besteht und hilft uns bei der Messung der Kabelbäume. Wenn z. B. ein Kabel im Kabelbaum vom Übergangsstecker ZE/Motor (5Pole, 6Pole oder 3+4Pole) zur Einspritzleiste gehen soll, geht man wie folgt vor:

  1. vor den Messarbeiten am Besten die Batterie abklemmen
  2. Stecker an Einspritzleiste abziehen
  3. eine Messspitze an den vorgesehenen Pin des ZE/Motor-Übergangs
  4. andere Messspitze jeweils in die Steckerpins des Einspritzleisten-Steckers
  5. da wo das Display „etwas“ anzeigt ist dann der Durchgang vorhanden

So müssen dann alle am Übergang Motor/ZE anzuschließenden Kabel im Motorkabelbaum „nach verfolgt“ werden, damit es am Ende keine böse Überraschung gibt und sich das Steuergerät in den „Halbleiterhimmel“ verabschiedet...


Kabelbaum anpassen

Das ist übrigens der Übergang zwischen Motorkabelbaum und ZE, der sich links im Motorraum entweder im Wasserkasten in der Nähe des Steuergerätes oder etwas versteckt hinter dem linken Dom und dem Kühlwasserausgleichsbehälter befindet. Die weiter zu verwendende ZE des 2H hat z. B. einen 5poligen Übergang (siehe Bild):

Anklicken zum Vergrößern!

Übersichten über die kompletten Kabelbäume (und was an die einzelnen Stecker angeschlossen wird) gibt es hier: G60 Kabelbaum - was ist was?

Bei der Suche der richtigen Kabel, die am Übergang ZE/Motor miteinander verbunden werden müssen hat mir auch geholfen, dass ich wusste welches Kabel welche Funktion haben soll bzw. wo es im Endeffekt angeschlossen werden muss. Das sind folgende Funktionen:

  • Lambdasonde
  • Einspritzleiste
  • Benzinpumpenrelais
  • geschaltetes PLUS
  • Zündspule (geht beim PG übers Steuergerät)

Aus diversen Foren habe ich mal die verschiedenen Anschlussmöglichkeiten zwischen dem G60-Kabelbaum (PG) und dem Golfkabelbaum (2H neue ZE) zusammengestellt:

Eine kleine Tabelle

2H Kabelbaum PG Kabelbaum Funktion
rot/weiß (ro/ws) rot/weiß (ro/ws) Lambdasonde
rot/grün (ro/gn) rot/grün (ro/gn)

geht am 2H zur Zündspule

geht am PG zum Pin 1 des

PG Steuergerätes (Klemme 15)

rot (ro) rot/gelb (ro/ge) (dick) Einspritzleiste
rot/gelb (ro/ge) rot/gelb (ro/ge) (dünn) Benzinpumpenrelais
schwarz/gelb (sw/ge) schwarz/gelb (sw/ge) geschaltetes Plus

Oder:

2H Kabelbaum PG Kabelbaum Funktion
rot/weiß (ro/ws) rot/weiß (ro/ws) Lambdasonde
rot/schwarz (ro/sw) rot/grün (ro/gn) geht am 2H zur Zündspule

geht am PG zum Pin 1 des PG Steuergerätes (Klemme 15)

rot (ro) rot/gelb (ro/ge) (dick) Einspritzleiste
gelb/blau (ge/bl) rot/gelb (ro/ge) (dünn) Benzinpumpenrelais
schwarz/gelb (sw/ge) schwarz/gelb (sw/ge) geschaltetes Plus

...oder oder oder...

...es scheint diverse verschiedene Kabelbäume zu geben, deshalb ist das Sicherste immer noch das Wissen, welche Funktionen am Übergang ZE/Motor gesteuert werden und wo diese an dem einem vorliegenden Kabelbaum sitzen. Wenn man nun ermittelt hat, welche Kabel miteinander verbunden werden müssen, sollte man diese probeweise mit Kabelklemmen verbinden und die Funktion testen. Wenn alles klappt (erstmal freuen) und die Kabel dann zusammen löten und mit Schrumpfschlauch oder Klebeband isolieren.

Zur Vervollständigung dieser Anleitung hier noch die Pin-Belegung des PG-Steuergerätes (Teilenummer 037 906 022 DM) (Pfeil = Unterdruckanschluss Ansaugbrücke):

G60-stg1.jpg
G60-stg2.jpg
Pin Farbe/Markierung geht zu Stecker/Pin
1 rot/grün (ro/gn) Zentralelektrik Klemme 15 Stecker F Pin 5
2 lila (li) Signalleitung Labdasonde
3 gelb/blau (ge/bl) Zentralelektrik Relais Kraftstoffpumpe Stecker G1 Pin 3
4 weiß (we) Klopfsensor Pin 1
5 blau (bl) CO Poti Pin 1
6 braun/weiß (br/we) Masse für Sensor, Hallgeber, Drosselklappenschalter, CO-Poti Leitungsstrang Digifant
7 schwarz (gelb) Klopfsensor (Masse-Schirmung) Pin 3 (Pin 2)
8 rot/schwarz (ro/sw) Hallgeber Pin 3
9 blau/weiß (bl/we) CO Poti Pin 2
10 braun/grün (br/gn) Temperaturfühler (Blau) Pin 1
11 braun/gelb (br/ge) Leerlaufschalter Pin 1
12 braun/gelb (br/ge) Einspritzventile (Masse) Wird braun
13 braun (br) Masse Batterie
14 schwarz/gelb (sw/ge) ZE Leerlaufstabilisierungsventil Stecker G1 Pin 10 & 1
15 blau/schwarz (bl/sw) Vollastschalter Pin 3
16 grün (gn) Stecker 1-polig hinter ZE, Drehzahlanhebung (bei Klima)
17 frei
18 grün/weiß (gn/we) Hallgeber Pin 2
19 braun/weiß (br/we) Masse Zylinderkopf Motorblock
20 Nicht rausgeführt Zentralelektrik (ZE) ODB-I
21 gelb/rot (ge/ro) Stecker 5-Polig hinter Zentralelektrik nur Automatik
22 weiß (we) Leerlaufstabilisierungsventil Pin 3
23 . Zusatzansteuerung Digifantrelais (nur STG "B", ab CP frei)
24 grün/gelb (gn/ge) Signal Drehzahlmesser (Klemme 1) Stecker G1 Pin 5
25 grün (gn) Zündspule Pin 1

Steckergehäuse

Beim Umbau der Steckverbindung kann man sich beim freundlichen VW-Händler um die Ecke noch die Steckergehäuse holen, dann ist alles perfekt. Die Teilenummern dazu lauten:

  • 025 906 235 2H Stecker oder Gehäuse 5polig (5,12 EUR inkl. MWSt.)
  • 357 972 755 2H Stecker oder Gehäuse 5polig (5,12 EUR inkl. MWSt.)

Wer es noch perfekter und auch hübscher machen will, der kann noch alle Kabel und PVC-Leerrohr oder Geflechtschlauch verlegen (gibt’s bei eBay). So sind die Kabel gut geschützt und optisch ansprechend verlegt. Das Auge fährt ja schließlich mit!

Leerrohr.jpg

Außerdem muss ich hier mitteilen, dass ich keinerlei Haftung für Schäden übernehme, die durch das Verwenden der Anleitung entstanden sind. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Grundsätzlich gilt, dass man jeden Arbeitsschritt noch einmal kontrollieren sollte, bevor man weiter macht. Außerdem sollte man alles, was man abbaut, separat aufbewahren, damit am Ende nichts verloren geht oder verwechselt wird.


Referenzen & Weblinks

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