H-Kennzeichen

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Dieser Artikel betrifft:
Modell: alle
Motor: alle
Baujahr: alle
Sonstiges:

Allgemeines

Es gibt immer wieder Nachfragen bzgl. dem Thema H-Kennzeichen. Dieser Wiki-Artikel soll das kurz und verständlich zusammenfassen.


H-Kennzeichen

Wer seinen altes Auto regelmäßig nutzen will, kommt um eine dauerhafte Anmeldung nicht herum. Für alle Baujahre steht die Wahl offen zwischen normaler permanenter Zulassung und einer Saison-Zulassung. Wenn das Fahrzeug alt genug ist (derzeit min. 30 Jahre) kommt nach einer speziellen Fahrzeugprüfung auch noch das H-Kennzeichen hinzu.

Voraussetzung für die Beantragung

Das Auto ist mindestens 30 Jahre alt und ohne Mängel. Es muß nicht Fabrikneu restauriert sein oder eine Zustands-Note 2 haben. Früher gab es dazu recht strenge Vorgaben im Gesetzt, aktuell ist das recht frei formuliert und es liegt im Ermessen des Prüfers. Umbauten, Tuning etc. sind grundsätzlich nicht verboten. Es sollte aber "Zeitgenössisch" sein und nicht zu übertrieben.

Ablauf

Man kann dann bei TÜV, DEKRA, GTÜ, etc. ein Oldtimergutachten nach §23 StVZO beantragen. Das ist einmal eine normale HU mit AU (§29 StVZO), und dabei dann gleichzeitig die Begutachtung ob das Fahrzeug auch die Bedingungen eines Erhaltungswürdigen Fahrzeugs erfüllt. Es gibt dafür keine echte Benotung des Fahrzeugs, der Prüfer hat viel Spielraum ob er ja oder nein sagt, und es gibt auch kein Wert-Gutachten für z.B. eine Versicherung. Kosten liegen bei rund 100,- Euro. Die Erteilung ob das Auto §23 erfüllt oder nicht liegt komplett in der Hand des Prüfers. Es gibt dabei auch kein "evtl." sondern nur ja oder nein. Wenn er nein sagt, dann halt ab zu einem anderen Prüfer (wie man es auch bei diversen Eintragungen so machen kann). Wenn man einen guten Prüfer erwischt, bekommt man auch einiges an weiteren Informationen über mögliche zukünftige Mängel. Wenn man z.B. eine Dokumentation über die Restauration oder ähnliches hat, kann man die mit beilegen. Das ist nicht verpflichtend, aber so kann man dem Prüfer z.B. direkt positiv stimmen.

Ergebnis

Man bekommt dann einen normalen TÜV-Bericht, wo zusätzlich der Hinweis "§23-Begutachtung: Die Anforderungen zur Einstufung als Oldtimer sind erfüllt." vermerkt ist. Damit kann man zur Zulassungsstelle wo man nun ein H-Kennzeichen beantragen kann und auch erhält. Damit ist der Steuersatz auf 191,- Euro pro Jahr festgelegt & es dürfen die Umweltzonen befahren werden. Es gibt keine weiteren Einschränkungen oder Bedingungen. Es ist immer eine Vollzeit-Zulassung, d. h. es gibt kein Saisonkennzeichen mit H.

Weiterer Ablauf

Das Auto muß wieder ganz normal zur HU mit AU nach 2 Jahren. Dort besteht die Möglichkeit, das bei einem ganz miesen Zustand das H-Kennzeichen wieder gestrichen wird. Ob das gemacht wird weiß ich nicht, aber das Gesetz gibt das her. Ich vermute das durchgerostet Wagen wirklich wieder zum Normalauto werden.

Vorteile / Nachteile

  • Fixer Steuersatz von derzeit 191,- Euro pro Jahr. Wer also mit G-Kat auf ein H-Kennzeichen umstellt, wird einiges mehr im Jahr bezahlen. Wer keinen Kat verbaut hat oder viel Hubraum hat, könnte hier jedoch sparen.
  • Keine Beschränkung der Laufleistung pro Jahr.
  • Kein Zwang zum Fahrtenbuch.
  • Keine Einschränkung bzgl. Umweltzonen.
  • Nur als Jahres-Zulassung verfügbar. Eine normale Zulassung mit Saison-Kennzeichen und günstiger Versicherung könnte hier von den Kosten geringer sein.


Versicherung

Die Erteilung des H-Kennzeichen gibt den Weg frei für eine günstige Oldtimer-Versicherung. Eine ganz normale Versicherung ist damit aber nicht ausgeschlossen. Es gibt aber wohl Anbieter die das dann nicht mehr möchten, oder nur Haftpflicht anbieten.

Normale Versicherung

Falls man das H-Kennzeichen während einer Restauration beantragt und man trotzdem fahren möchte wann man will ohne weitere Bedingungen, dann kann man einfach eine Haftpflicht abschließen. Ein 83er G1C kostet so aber ca. 300,- Euro im Jahr. Falls der Versicherer trotz des Alters auch eine TK/VK anbietet, kommen weitere Kosten dazu. Die Haftung im Schadensfall der Kasko würde aber nur "für einen alten Golf" gelten, also ein paar hundert Euro. Es gibt keine allgemeine Einschränkung zur Laufleistung, nächtlicher Abstellplatz, etc. Nur halt so, wie man es mit der Versicherung abschließt.

Oldtimer Versicherung

Hier kann man viel Geld sparen im Vergleich zu einer normalen Versicherung, die Pendeln so um die 100,- Euro, oft inkl. Vollkasko mit erweitertem Schutze z.B. gegen Vandalismus. Aber die Versicherungsfirmen machen dafür auch viele Vorgaben. Da gibt es welche die wollen unbedingt ein aktuelles Wert-Gutachten, eine Einzelgarage, ein Alltagsauto bei der selben Versicherung, schreiben maximale km je Jahr vor, etc. Wenn man sich etwas informiert, findet man aber auch Versicherungen die da großzügig mit umgehen, wo ein Carport reicht, wo die Zustandsnote/Wagenwert ohne Gutachten angegeben werden kann, wo die km-Leistung egal ist und das Alltagsauto irgendwo versichert sein kann. Verständlich das man dann im großen Schadensfall in die Diskussion kommt ob Note/Wert denn auch gestimmt hat, aber das ist etwas anderes. Wer viel am Auto tut, wird auch früher oder später zu mindestens ein Kurzgutachten erstellen lassen. Damit sollte man dann auch auf der sicheren Seite sein.


Referenzen & Weblinks

--Sgjp77 (Diskussion) 12:18, 1. Feb. 2015 (CET)