Kaufberatung Golf 1 Cabrio

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Dieser Artikel betrifft:
Modell: Cabrio
Motor: alle
Baujahr: alle
Sonstiges: -

Einleitung

Vor dem Kauf sollte man einige grundlegende Sachen beachten. Welche dies sind, kann man im nachfolgenden Artikel nachlesen. Diese Kaufberatung wurde für das Golf 1 Cabrio geschrieben. Dementsprechend speziell sind die Prüfpunkte, welche man akribisch abarbeiten sollte. Da das Produktionsende des Golf 1 Cabrio in den frühen 90ern (1993) liegt, handelt es sich durchaus nicht mehr um ein neuwertiges Fahrzeug.

Im Laufe der Jahre wurde das Cabrio mehrfach überarbeitet. So wurde von 1979 bis 1981 auf Basis des Scirocco I / Golf I aufgebaut. Kennzeichnend hierfür sind der relativ kleine Tank (40 Liter), das alte Armaturenbrett mit "Tittentacho" und die alte Zentralelektrik (ZE). Ab Produktionsjahr 1980/81 bis Ende der Fertigung basierte das Golf 1 Cabrio auf der Bodengruppe des Scirocco II. Es erhielt dabei einen vergrößerten Tank (55 Liter), ein neues Cockpit, die neue ZE sowie ein im geöffneten Zustand tiefer abgesenktes Verdeck.

1989 kam ein Facelift hinzu, breitere Stoßstangen wurden montiert sowie dazu passende Kotflügelverbreiterungen mit ansetzenden Schwellern.

Die Konservierung durch Karmann kann man weitgehend als sehr gut bezeichnen. Hohlraumversiegelung war hier bereits von Anfang an Standard. Dennoch gibt es an einigen Stellen typische Schwächen.

Allgemein

Vor dem Kauf eines Golf 1 Cabrios sollte eine allgemeine Sichtprüfung stehen. Ein üblicher Gebrauchtwagencheck ist auch hier anzuwenden (Bremsen, Bereifung, Sichtung von Unfallschäden etc.). So sollten Türspaltmaße verglichen werden. Stimmen diese nicht überein, liegt es nahe, dass das Fahrzeug bereits einen Unfall hatte. Gleiches gilt bei den Spaltmaßen der Heckklappe und Motorhaube (li/re). Farbnebel auf Dichtungen und am Übergang zum Unterbodenschutz deuten ebenfalls auf einen Unfall hin so wie auch Farbunterschiede zwischen den Karosserieteilen.

Verdeck

Das Verdeck ist zweifelsohne eine typische Schwachstelle eines Cabrios. Im Laufe der Zeit reißt oder bricht das Material (je nach Baujahr/Modell PVC- oder Stoffverdeck) an den Knickstellen des Verdeckes ein. Hierzu sollte man das Verdeck mehrfach öffnen und schließen und dabei die Knickstellen im Auge behalten. Reißt hier der Verdeckbezug bereits ein, ist eine Reparatur meist nicht möglich. Hier muss der gesamte Verdeckbezug gewechselt werden. Neue Verdecke gibt es bereits ab ca. € 300,- ohne Montage. Wer handwerklich begabt ist, bekommt dies alleine hin.

Eine Anleitung dazu findet sich hier im Wiki. Die Montage durch einen Sattler kann den Preis für den Wechsel deutlich in die Höhe treiben. € 600,- sind hier als unterste Grenze anzusetzen, meist eher mehr. Häufig muss auch die darunterliegende Kokosmatte erneuert oder ausgebessert werden. Gleiches gilt für das dazwischenliegende Spanntuch und diverse Spannseile.

So können sich Summen um € 1000,- schnell zusammenaddieren. Ein weiterer Punkt ist das hintere Spannseil, welches das Verdeck am "Hintern" des Cabrios festspannt. Es läuft hinter dem hinteren Seitenfenster aus der Karosserie heraus und führt oberhalb der Heckklappe herum bis zum anderen Seitenfenster, wo es wieder in die Karosserie hineinläuft. Tritt das Spannseil hinten schon aus der Wulst heraus oder sind die Halteösen für die Verdeck-Persenning beschädigt, steht unangenehme aber einfache Arbeit ins Haus.

Ebenfalls sollte ein Blick auf den hinteren Scheibenrahmen geworfen werden. Weil sich hier das Wasser unter der Dichtung der Heckscheibe sammelt, rostet der Rahmen häufig infolgedessen durch. Wassereintritt ist die Konsequenz. Flecken am Innenhimmel um den Bereich der hinteren Scheibe sowie ein feuchter Kofferraumteppich deuten auf einen bereits durchgerosteten Scheibenrahmen hin.

Er ist zwar noch als Neuteil zu bekommen, liegt bei Volkswagen aber bei rund € 280,-. Die Montage ist auch mehr als knifflig, denn das Verdeck ist an dieser Stelle an den Scheibenrahmen getackert.

Ein weiterer Punkt sind die Verdeckhebel am vorderen Windschutzscheibenrahmen. Diese sollten wie im Wiki beschrieben geprüft und in Augenschein genommen werden.

Bei halb geöffnetem Verdeck kann man zwischen Verdeckhaut und Innenhimmel blicken. Hier sollte man die Kokosmatte sowie Spanntuch und die dort verlaufenden Spannseile und Gurte kontrollieren. Ein eigenartig herausstehender Heckscheibenrahmen deutet sehr zuverlässig auf ein gerissenes Spannseil hin.

Bei Cabrios mit elektrohydraulischem Verdeck sind die Zylinder sowie die Pumpe im Heck auf Dichtigkeit zu prüfen. Die Hydraulikpumpe befindet sich links im Kofferraum hinter einer Abdeckung, die durch vier Klips gehalten wird.

Eine Fahrt in eine geeignete Waschstraße mit "Cabrio-Programm" schadet auch nicht, um eventuelle Undichtigkeiten aufzudecken. So tropft es auch gern an den Verbindungen der Dichtungen oberhalb der vorderen Seitenfenster Fenster sowie an der A- und B-Säule.

Elektrik

Umso erfreulicher ist zu vermelden; Das Golf 1 Cabrio hat keine gravierenden Probleme mit der Elektrik. Einzig das Alter des Cabrios und die Anzahl der Vorbesitzer können einem zu schaffen machen. Häufig ist der Radio-Kabelbaum zerschnitten und zusammengeflickt. Was aber mit ein bisschen Elektrik-Kenntnissen schnell behoben werden kann.

Fahrzeuge mit einer Multifunktionsanzeige (MFA) im Tacho leiden bisweilen bei schwachen Starterbatterien an einem Phänomen, das man "Aufhängen" nennt. Hierbei hängt sich die MFA hoffnungslos auf, wodurch sie nicht mehr nutzbar ist. Das Ziehen der entsprechenden Sicherung(Nr. 3) für wenige Minuten behebt dies aber schnell. Hier sollte wie in allen Fahrzeugen auf eine intakte Batterie und Lichtmaschine geachtet werden. Der nächste Bosch-Dienst ist einem hierbei gern behilflich.

Aufgrund der Konstruktion kann es vorkommen, dass der Lichtschalter bei den Cabrios (und nicht nur diesen) überdurchschnittlich schnell verschleißt. Grund ist hier die hohe Schaltleistung die dem Schalter abverlangt wird.

Neuere Fahrzeuge schalten ihre lichttechnischen Einrichtungen mittels Relais, die vom Lichtschalter geschaltet werden. Beim Cabrio übernimmt dies der Lichtschalter komplett. Eine Umrüstung ist beim Cabrio leicht möglich. Eine Umbauanleitung findet sich hierzu im weiten Internet (bald bei uns im Wiki). Mit Materialkosten um € 20,- ist dies eine durchaus sinnvolle Aufrüstung. Zumal die Leuchtkraft der Hauptscheinwerfer spürbar zunimmt.

Bei neueren Modellen mit Transitorzündanlage statt Unterbrecherzündung streckt der Hallgeber am Verteiler gern alle Viere von sich. Zündaussetzer und unrunder Lauf kennzeichnen ein jähes Ende des Hallgebers. Als Ersatzteil noch bei Bosch vereinzelt zu bekommen liegt er bei rund € 60,- ein kompletter Verteiler darf dann auch schon mal € 140,- kosten.

Motor

Das Golf 1 Cabrio wurde mit einer Reihe von Motoren ausgeliefert. Angefangen beim 1,3-Liter-Motor, welcher praktisch nicht mehr anzutreffen ist, bis hin zum 112 PS starken Aggregat, welches man aus dem Golf 1 GTi kennt. Dabei werden die kleineren und Leistungsschwächeren Motoren mit einem Vergaser befüllt. Bei diesem handelt es sich um den nicht gerade als pflegeleicht zu bezeichnenden 2E2-Pierburg-Vergaser, der eine Reihe von Problemen mit sich bringt. Schlechte Leerlaufeigenschaften und hoher Verbrauch sind seine Kennzeichen, die ihm wenig Sympathiepunkte einbringen.

Die Einspritzer-Modelle haben derweil eine K- odere KE-Jetronic- bzw. Digifant-Einspritzanlage (alles Bosch) montiert. Letztere ist vorwiegend auf den Motoren der letzten Baujahre (1989 bis 1993) anzutreffen und bringt, wie auch die KE-Jetronic eine G-Kat-Regelung von Werk aus mit sich. Die Motoren der 827er-Baureihe (1,5 bis 1,8 Liter Hubraum) kann man durch die Bank weg als stabile und zuverlässige Aggregate bezeichnen. Besondere Schwächen stechen hier nicht hervor. Einzig der aufgrund ihrer meist relativ hohen Laufleistung einsetzende Ölverbrauch kann bemängelt werden. Dabei entpuppen sich meist die Ventilschaftdichtungen als Schwachstelle.

Motoren mit Digifant-Einspritzsystem (Motorkennbuchstabe: 2H) leiden gelegentlich unter einem schwankenden Leerlauf. Hier ist aber meist nur der Temperaturgeber für das Steuergerät defekt und der Leerlauf mechanisch zu tief eingestellt. Der Temperatursensor ist ein typisches Verschleißteil, wie es im Buche steht und bei Volkswagen für rund 15 Euro zu beziehen. Der Zubehörhandel hält hier ebenfalls günstige Alternativen parat.

In seltenen Fällen ist das Leerlaufregelventil als Schuldiger auszumachen. Dieses lässt sich aber relativ einfach reinigen und nachstellen, womit die Reparaturkosten, abgesehen vom Waschbenzin gegen Null tendieren.

In Anbetracht der leichten Aufrüstung auf die Abgasnorm E2/D3 durch ein Kaltlaufreglersystem sollte ein Cabrio mit diesem Motor bevorzugt ausgewählt werden. Denn € 121,- Steuern sind schon ein Argument für sich.

Kühlung, Heizung

Das Cabrio besitzt einen Kühlkreislauf, der von einem Wasser- und Korossions-Frostschutzgemisch durchflossen wird. Typische Schwachstelle sind hier die Wasserflansche seitlich links am Motor sowie bei den neueren Motoren vorn am Zylinderkopf zwischen dem 3. und 4. Zylinder. Hier tritt gern das Kühlwasser aus, da es sich um Plastikteile handelt, die gerne rissig werden. Im Zubehörhandel ist dieses schnell zu tauschende Teil allerdings günstig zu erwerben, das dann wieder Jahre hält.

Die Wasserpumpe macht keinerlei Probleme und kann vorsorglich jeden zweiten Intervall mit dem Zahnriemen gewechselt werden. Kochende Motoren deuten auf einen defekten Thermostaten hin, welcher relativ schnell gewechselt ist. Probleme kann der Thermoschalter bereiten. Die ein- bzw. zweistufigen Schalter verweigern gerne die Arbeit und lassen den Kühlerventilator stillstehen. Der Tausch gegen ein günstiges Neuteil stellt aber auch für den ungeschicktesten Handwerker kein Problem dar.

Abgasanlage

Die Abgasanlage kann man weitgehend als genauso rostend bezeichnenm wie bei allen anderen Fahrzeugen auch. Es geht weder besonders schnell, noch besonders langsam vonstatten. Generelle Probleme hat hier nur der 2H-Motor mit 98 PS, bei dem gerne der Abgaskrümmer reißt. Ein "Läuten" bzw. "Klackern" während der Fahrt deutet sehr wahrscheinlich auf einen gerissenen Abgaskrümmer hin. Der Tausch ist keineswegs als einfach zu bezeichnen, da er oft "Unnettigkeiten" mit sich bringt. So reißt gern einer der Stehbolzen am Zylinderkopf bei seiner Demontage ab (wenn er nicht schon gerissen ist).

Eine Reparatur desselbigen kann man durchaus als nervig bezeichnen. In aller Regel muss hierfür durch den Heimwerker der Zylinderkopf demontiert werden, um das Gegenstück mit einem Linksausdreher herauszuholen. Gelingt dies nicht, muss aufgebohrt werden. Dabei kann man entweder einen "Zwitterstehbolzen" einsetzen oder Helicoil, um das Gewinde wieder herzustellen. Bei den Kosten für neue Zylinderkopfschrauben und Dichtungen vergeht dem Hobbybastler schnell der Spaß am Cabrio. Um so mehr noch bei diner Reparatur in der Fachwerkstatt.

Generell sollte man die Abgasanlage auf Dichtigkeit prüfen. Dazu kann man den Motor im Leerlauf laufen lassen und dabei mit der Schuhsohle den Auspuff zuhalten (Vorsicht, heiß). Der Motor sollte nach einigen Sekunden von allein absterben. Sollten während der Fahrt bei etwa 3000 U/min raschelnde Geräusche zu vernehmen sein, ist hier ein Blick auf das Hitzeschutzblech am Katalysator zu werfen. Dieses löst sich gern und verursacht unangenehme Schallwellen, gleiches gilt für das Wellblech am Hosenrohr. Beim Blick unter das abgekühlte Cabrio sollte man nicht zögern und am Katalysator wackeln. Selbiger löst sich gern in seine keramischen Bestandteile auf und verstopft so den Abgastrakt.

Federung

Das Golf 1 Cabrio besitzt vorn eine Einzelradaufhängung und hinten eine Verbundlenkerachse. Was das "Erdbeerkörbchen" als Synonym für das 1er-Cabrio ist, ist der "Bergauf-Effekt" für seine Federung. Die Silhouette des Cabrios trübt oft ein hoch stehender Vorbau und ein tief sitzendes Heck. Schuld ist hier das relativ schwere Verdeck auf der Hinterachse. Gebrochene Federn hinten sind ein häufiges Übel, genauso wie verrostete bzw. nicht mehr existierende Federteller. Aber auch hier hält der Zubehörhandel viele Möglichkeiten offen. Dezente Tieferlegungen im Format 60/40 erweisen sich aber aufgrund des Gewichtes hinten häufig nicht als Keilfahrwerk sondern als ausgeglichene, gleichmäßige Tieferlegung.

Lenkung

Besonderes zur Lenkung gibt es hier nicht zu sagen. Einzig Fahrzeuge mit Servolenkung sind genauer zu inspizieren. Hier verliert gern das Lenkgetriebe seine Hydraulikflüssigkeit. Eine Reparatur ist mittlerweile aber relativ günstig durchzuführen.

Weitere typische Kontrollpunkte sollten die Lenkstangenköpfe sein. Diese schlagen gern aus und sind über Volkswagen oder den Zubehörhandel zu beziehen. Ein Blick auf die Dreieckslenker vorn sollte ebenfalls nicht fehlen. Diese rosten überdurchschnittlich gern durch.

Bremsen

Die Bremsanlage ist im Golf 1 Cabrio nahezu immer identisch. Original wurden an allen Modellen vorn Scheiben- und hinten Trommelbremsen verbaut. Scheibenbremsen hinten gab es original nicht mal gegen Aufpreis. Vereinzelt sind Modelle mit Scheibenbremsen hinten anzutreffen, diese wurden dann nachgerüstet.

Da die Bodengruppe dem des Scirocco identisch ist, passen auch hier alle Teile. Probleme hat das Cabrio mit ungleichen Bremswerten, insbesondere auf der Hinterachse. Darüberhinaus sind tropfende Radbremszylinder an der Hinterachse volkswagentypisch auch hier vertreten.

Kupplung & Getriebe

Das Cabrio wurde von Werk aus mit 4- bzw. 5-Gang-Schaltung oder einer 3-Gang-Automatik ausgeliefert. Die Schaltgetriebe zählen durchaus zu den robusteren ihrer Gattung und halten bei vernünftiger Fahrt und Pflege ein Cabrioleben lang. Die Kupplung als solches verschleißt nicht übermäßig schnell, nach rund 120.000 km steht etwa ein Kupplungswechsel an. Dies kann aber je nach Fahrweise der Vorbesitzer schnell einige zehntausend Kilometer vorher anliegen, oder aber auch später.

Ausgiebig prüfen sollte man bei Schaltgetrieben die Schaltbarkeit der Gänge. Laufen diese nicht glatt herein und wackelt der Schalthebel herum, ist das Schaltgestänge verschlissen. Volkswagen hält hier einen Verschleiß-Reparatur-Set für kleines Geld bereit.

Die 3-Gang-Automatik hat da den schlechteren Ruf der beiden Getriebevarianten. Sie wird als träge bezeichnet und schaltet oft sehr ruckartig. Schuld hieran ist das meist nicht getauschte oder nachgefüllte Getriebeöl. Das Automatikgetriebe hat ein festes Intervall für den Tausch des ATF-Öles.

Wird dies eingehalten, schaltet das Automatikgetriebe durchaus weich, aber dennoch relativ träge.

Bei Fahrzeugen mit mechanischer Schaltung passiert es oft, dass die Hülse für die Führung des Kupplungsseiles am Pedalblock abreißt. Die Reparatur ist einfach, allerdings auch nervig.

Da der gesamte Pedalblock ausgebaut werden muss, um die Hülse wieder anzuschweißen, gehen hier die Stunden ins Land. Repariert man es nicht, "frisst" sich das Kupplungsseil mit zügellosem Appetit durch die Zwischenwand. Daher sollte das Kupplungsseil regelmäßig geprüft werden. Reißende Kupplungsseile gehören zu den häufigeren Nettigkeiten, weshalb ein jeder guter Cabrio-Fahrer immer Ersatz im Kofferraum hat. Der Tausch des Seiles geht bei entsprechend geübten Fingern binnen Minuten ohne Werkzeug vonstatten.

Karosserie

Die Karosserie des Cabrios darf man als sehr verwindungssteif bezeichnen. Typische Problemzonen stellen die vorderen Windschutzscheibenrahmen dar. Hier blüht gerne mal der Rost hervor. Wurde die Windschutzscheibe einmal gewechselt, ist hier doppelt aufzupassen.

Häufig werden die Dichtungen mit einem Teppichmesser herausgeschnitten, um die Scheibe zu demontieren. Dabei schneidet man häufig in den Lack und zerstört infolge dessen den Korossionsschutz, den der Lack normalerweise erfüllen sollte. Rundum verlaufender Rost sind die Konsequenz. Die Auflagefläche des Verdeckes am Scheibenrahmen sollte ebenfalls einer Inspektion unterzogen werden. Besonders im Bereich der Verdeckecken und deren Verriegelung blüht es gern einmal. Ist hier alles im Lot, ist das schon die halbe Miete. Probleme hat das Cabrio außerdem an den Radläufen, hier hilft ein Blick unter Kotflügelverbreiterungen. Ein weiteres Problem ist das Tankrohr und der Tankeinfüllstutzen am Cabrio.

Verlaufend im hinteren rechten Radkasten bis hinunter zum Tank, rostet das Rohr auf nahezu kompletter Länge. Die dabei entstehenden Löcher lassen Spritzwasser und Schmutz in den Tank gelangen. Hier muss unbedingt auf Dichtigkeit kontrolliert werden. Zischt der Tank beim Öffnen des Tankverschlusses, ist das Tankrohr intakt, allerdings ergibt sich daraus ein anderes Problem.

Das Zischen deutet auf ein hängendes Schwerkraftventil hin. Durch die fehlende Belüftung entsteht so im laufenden Betrieb ein Unterdruck, der den Tank an seinen Verbindungsstellen reißen lässt. Ist der Tank von unten feucht oder befindet sich bereits eine Benzinpfütze unter dem Cabrio, muss hier unbedingt die Fehlerquelle gefunden werden.

Ebnfalls kontrolliert werden sollte bei offener Motorhaube der Wasserkasten bzw. seine Ablauflöcher. Durch eintretendes Laub verstopfen selbige. Bei starkem Regen steht so der Fußraum schnell unter Wasser. Ist der Teppich im Fahrgastraum nass, ist dies ein Anzeichen dafür.

Checkliste

Ergänzend zu unseren Ausführungen sollte man zu einer Besichtigung die Checklisten zum Gebrauchtwagenkauf vom ADAC mitnehmen. Dort werden ergänzend hierzu besondere Prüfpunkte aufgezählt.

Speziell für das Golf 1 Cabrio hat unser User Christi88 eine Checkliste zum Ausdrucken angelegt, die man beim Besichtigen eines Golf 1 Cabrios einfach mitnehmen und abhaken kann, um hinterher den Zustand auszuwerten:

Referenzen & Weblinks


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-- Golf-1-Cabrio-Checkliste by Christi88